Michael Kemnitz: Stiftung für junge Menschen
In seiner Zeit als Polizeibeamter hatte Michael Kemnitz unter anderem immer wieder mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus schwierigen Verhältnissen zu tun. Mit einem Erbe von Verwandten gründete er mit Don Bosco eine Stiftung für benachteiligte junge Menschen.
Michael Kemnitz aus München war 40 Jahre lang Polizist. Hinter seiner Berufswahl stand der Wunsch, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und Menschen zu unterstützen. Vor allem Jugendliche lagen ihm dabei am Herzen. „Meine eigene Kindheit war nicht wirklich stabil. Ich wuchs bis zu meinem elften Lebensjahr überwiegend bei meinen Großeltern auf. Wären sie und die Geschwister meines Vaters nicht gewesen, hätte ich kaum einen Schulabschluss und meine Ausbildung geschafft“, erzählt der 61-Jährige. So aber schickten seine Verwandten ihn auf ein Klosterinternat, wo er einen guten Abschluss machen konnte.
In seiner Zeit als Polizist sammelte Kemnitz viele Erfahrungen mit jungen Menschen aus schwierigen Verhältnissen. Oft erlebte er, dass sie nicht von sich aus kriminell waren, sondern aus einem Mangel an Alternativen straffällig wurden. „Vielen fehlte der Rückhalt durch ihre Familie, sie fühlten sich nicht anerkannt, waren frustriert“, erzählt Kemnitz.
Soziale Ausrichtung
Einblicke in die Arbeit der Salesianer im Kloster Benediktbeuern erhielt Kemnitz bereits vor 20 Jahren durch seine damalige Lebensgefährtin, die als Sonderschullehrerin oft mit ihren Klassen dort war. Vor allem das Zentrum für Umwelt und Kultur mit seinen Angeboten für Kinder und Jugendliche begeisterten Kemnitz, der sehr naturverbunden ist und noch heute regelmäßig auf einem Bergbauernhof arbeitet. Als seine Tante und sein Onkel vor einigen Jahren verstarben und die Verantwortung für ihren Nachlass an Kemnitz übertrugen, war für ihn schnell klar, dass er das Geld für benachteiligte Jugendliche einsetzen wollte.
Kemnitz verglich viele Stiftungen bis er schließlich Don Bosco wählte, weil ihm die soziale Ausrichtung und der Fokus auf junge Menschen gefielen. Bei einem Stiftertreffen in Benediktbeuern beeindruckten ihn besonders die Berichte von Auszubildenden aus dem Jugendhilfezentrum Don Bosco im hessischen Sannerz. „Es waren unter anderem junge Geflüchtete, die dort die Möglichkeit erhielten, eine Tischlerlehre zu machen. Sie haben mit großer Begeisterung auf der Bühne ein Möbelstück aufgebaut“, erzählt er.
Geld fließt direkt in Projekte
„Das Don Bosco Stiftungszentrum hat mich sehr gut begleitet und bei den Formalitäten unterstützt. Nach einer ausführlichen Beratung habe ich mich für eine Verbrauchsstiftung entschieden, bei der das erwirtschaftete Geld unmittelbar in Projekte fließt“, sagt Kemnitz. Auf diese Weise kann er wählen, was mit den Erträgen geschieht. Ob er zum Beispiel eine Hobelmaschine für eine Ausbildungsschreinerei mitfinanziert oder sich an der Ausstattung einer Lehrküche beteiligt. „Für mich ist es ein gutes Gefühl, etwas davon zurückgeben zu können, was ich selbst im Leben empfangen habe.“