Foto: Ilona Stelzl Basilika im Kloster Benedikbeuern mit Gerüsten einige Monate nach dem Sturm Foto: Ilona Stelzl

Benediktbeuern: Hilfen für Kloster und ZUK ein Jahr nach dem Sturm

Das Kloster Benediktbeuern ist ein Jahr nach dem verheerenden Hagelunwetter noch immer eine Großbaustelle. Weite Teile der Anlage sind eingerüstet und mit Planen abgedeckt. Trockner laufen auf Hochtouren, viele Dächer sind nicht vollständig repariert. Sanierung und Wiederaufbau schreiten voran. Doch um die Arbeit mit jungen Menschen an diesem besonderen Ort fortführen zu können, sind das Kloster und seine angeschlossenen Einrichtungen auf finanzielle Hilfe angewiesen.

Veröffentlicht am 06.08.2024

Kloster Benediktbeuern, Hilfen für das Kloster und seine angeschlossenen Einrichtungen

Für die Zukunft von Jugendarbeit und Umweltbildung im Kloster Benediktbeuern nach den Folgen des Unwetters vom August 2023

Förderbedarf: Evaluation läuft noch

Projekt unterstützen

Orkanartige Böen, Starkregen und tennisballgroße Hagelkörner hatten das oberbayerische Kloster und seine Umgebung am 26. August 2023 verwüstet. Innerhalb von wenigen Minuten wurden fast die Hälfte aller Dächer auf dem Klostergelände zerstört, über 5.000 Einzelglasfenster zerschlagen und an die 10.000 Quadratmeter Außenfassade beschädigt. Bis zu fünf Tage lang drang Regen über die ca. 20.000 Quadratmeter kaputten Dachflächen ein.

Über 140 Räume sind seitdem nicht mehr nutzbar und müssen kernsaniert werden. Mehr als 300 Bäume wurden aufgrund der Sturmschäden gefällt oder bearbeitet. Viele Klosterbetriebe mussten erst einmal geschlossen bleiben.

Jugendarbeit und Umweltbildung

Ein Jahr danach ist viel passiert und schon gerichtet. Trotz der umfangreichen Reparatur- und Wiederaufbaumaßnahmen lag und liegt der Fokus darauf, die Jugendarbeit und Umweltjugendbildung im Kloster und seinen angeschlossenen Einrichtungen, der Jugendbildungsstätte Aktionszentrum, der Don-Bosco-Jugendherberge und dem Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) schnell wieder aufzunehmen und einen fast uneingeschränkten Betrieb zu gewährleisten.

Pater Heinz Menz, Direktor der Salesianergemeinschaft im Kloster Benediktbeuern
Die Motivation, weiter voranzukommen, ist bei allen hoch. Wir sind dankbar, dass Mitarbeitende, Studierende, Freiwillige, Jugendliche und Mitbrüder so verantwortungsvoll mit der Situation umgehen und Hand in Hand arbeiten. Don Bosco sagte den Jugendlichen immer: ,Corragio – Nur Mut, immer wieder Mut! Hören wir nie auf, immer wieder Gutes zu tun.‘ Wir werden das Unsrige tun, damit junge Menschen hier vor Ort für ihr Leben heute und auch in Zukunft gute Erfahrungen machen können.

„Es sind derzeit wöchentlich mindestens 15 bis 20 Schulklassen oder Gruppen vor Ort. Darüber sind wir sehr froh“, berichtet Franz Wasensteiner, Einrichtungsleiter im Kloster Benediktbeuern. Mittlerweile ist auf der Klosteranlage wieder Leben eingekehrt. Besucher füllen den Innenhof, Konzerte und andere Veranstaltungen können wieder mit Auflagen und Einschränkungen stattfinden. Und auch im ZUK ist in den Außenanlagen bereits viel Instand gesetzt worden.

Weg in die Normalität ist lang und teuer

Dennoch: „Der Weg zurück Richtung Normalität ist noch sehr lang, teuer und mit vielen Herausforderungen verbunden“, weiß Franz Wasensteiner. Die reine Wiederinstandsetzung der Gebäude, Fenster und Dächer ist teilweise durch die Versicherung abgedeckt, wird aber einige Monate, teils sogar noch Jahre in Anspruch nehmen, bis dort wieder Jugendgruppen beherbergt werden können. Auch die beiden Gästehäuser müssen noch länger geschlossen bleiben. Vor allem im ZUK ist ein Großteil der Seminarräume aufgrund großer Nässeschäden nicht nutzbar. Bisherige Schätzungen gehen von mehreren Millionen Euro aus, die Kloster und ZUK in finanzieller Eigenleistung erbringen müssen, um Betriebsausfälle sowie Folgeschäden, die nicht von einer Versicherung übernommen werden, zu kompensieren. Die Evaluation der Gesamtkosten dauert an.

Folgen, die sich unmittelbar auch auf die Jugendarbeit und Umweltjugendbildung vor Ort auswirken. Einnahmen aus Übernachtungen, Tagungen und Veranstaltungen, Ausstellungen und dem Gastronomiebereich unterstützten die Angebote finanziell und sicherten diese bisher ab. Um sie auch in Zukunft adäquatem Rahmen anbieten zu können, sind das Kloster und seine Einrichtungen daher mehr denn je auf Spenden angewiesen. Als Ordensgemeinschaft erhalten die Salesianer Don Boscos pauschal keine direkten Kirchensteuermittel.

Benedikt Hartmann, Leiter des Zentrums für Umwelt und Kultur
Ich glaube, mit den Themen, die wir in unserer Bildungsarbeit anbieten, sind wir genau in der Zeit. Wir haben in unseren Bereichen Umweltbildung, Erwachsenenbildung und Jugendsozialarbeit ein super Team, das stets an alternativen und neuen Projekten arbeitet, um junge, aber auch erwachsene Menschen zu erreichen, bilden und wachsen lassen. Daher blicke ich sehr optimistisch in die Zukunft unserer Arbeit.

 

 

Das Projekt im Überblick

Projekt: Hilfen für die Zukunft von Kloster und ZUK

Ziel: die Zukunft von Jugendarbeit und Umweltbildung im Kloster Benediktbeuern nach den Folgen des Unwetters vom August 2023 sichern und erhalten

Zielgruppe: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Träger/Einrichtung: Kloster Benediktbeuern mit Aktionszentrum, Don Bosco Jugendherberge und Zentrum für Umwelt und Kultur

Einzugsgebiet der Maßnahmen: Deutschland und darüber hinaus

Zahl der betreuten jungen Menschen: ca. 30.000 Kinder und Jugendliche jährlich (Teilnahme an Bildungsveranstaltungen oder sozialen Projekten)

Zeitraum: noch nicht bekannt

Fördersumme: Evaluation läuft noch