Foto: Katrin Birk Zugang zum AZ durch den Arkadenhof des Klosters Benediktbeuern Foto: Katrin Birk

Benediktbeuern: Barrierefreier Zugang zum Aktionszentrum

Der Zugang zur Jugendbildungsstätte Aktionszentrum (AZ) im Kloster Benediktbeuern und dem zum AZ gehörenden Garten ist für körperlich beeinträchtigte Menschen bisher nur mit Hilfe möglich. Durch eine Rampe soll ein barrierefreier Zugang zum AZ über den Innenhof geschaffen werden. Der selbstständige Zugang zum Garten soll durch einen Lift ermöglicht werden. Eine weitere Rampe soll zum Speisesaal des Klosters führen.

Veröffentlicht am 25.08.2023

Kloster Benediktbeuern

Barrierefreier Zugang zu Aktionszentrum, Garten und Speisesaal

Förderbedarf: insgesamt 20.000 Euro für zwei Rampen im Arkadenhof; 20.000 Euro für Treppenlift Garten

Projekt unterstützen

Barrieren, die behinderte Menschen an einer vollständigen Teilhabe an der Gesellschaft hindern, müssen abgebaut werden. Dies hat sich auch das Kloster Benediktbeuern als Ziel gesetzt. Da die barocke Klosteranlage sehr weitläufig und der Bedarf nach Barrierefreiheit in den historischen Gebäuden sehr umfangreich ist, nähern wir uns dem Ziel „barrierefreies Kloster“ nach und nach an.

Aktuell gibt es auf dem Klostergelände Behindertenparkplätze, barrierefreie Toiletten, Auffahrtrampen, einen barrierefreien Zugang mit automatischem Türöffner in die Jugendbildungsstätte, barrierefreie Zimmer sowie Induktionsschleifen für Hörgeschädigte in einem der Bildungsräume. Auch die Gemeinde Benediktbeuern bietet in der Basilika St. Benedikt die Nutzung einer Induktionsschleife an. Ein Orientierungskonzept, für sehschwache bzw. blinde Menschen im Kloster ist in Arbeit. Dennoch gibt es noch viele Einzelprojekte im Bereich der Barrierefreiheit, bei denen wir für finanzielle Unterstützung sehr dankbar sind, um sie (zeitnah) umsetzen zu können.

Barrierefreier Zugang über Haupteingang nicht möglich

Als Ort für die Jugend ist uns besonders am Wohlergehen unserer jungen Besucherinnen und Besucher gelegen. Viele davon verbringen im Rahmen von Orientierungstagen, einer Klassenfahrt, oder ehrenamtlich motiviert ein paar Tage im Aktionszentrum, der Jugendbildungsstätte im Kloster. Pro Jahr übernachten hier etwa 14.000 Jugendliche und junge Erwachsene. Darunter befinden sich auch immer wieder gehbeeinträchtigte Schülerinnen und Schüler.

Franz Wasensteiner, Einrichtungsleiter des Klosters Benediktbeuern, zuvor Leiter des Aktionszentrums
Als Jugendbildungsstätte legen wir großen Wert auf die Teilhabe aller Jugendlichen. Mit dem weiteren Ausbau der Barrierefreiheit ist es uns möglich, körperlich eingeschränkte Personen und Gruppen explizit anzusprechen und zu Veranstaltungen einzuladen und damit einen großen Schritt in Richtung ‚inklusive Gemeinschaft‘ zu tun.

Da der Zugang über den Haupteingang des AZ, der nur über ein paar Stufen erreichbar ist, aus denkmalpflegerischer Sicht nicht mit einer Rampe erschlossen werden darf, möchte die Einrichtung ihren Gästen als Alternative einen barrierefreien Zugang über eine niedrige Rampe mit Geländer im Innenhof ermöglichen.

Garten nur über Treppe erreichbar

Auch die selbständige Teilhabe am pädagogischen Programm im Garten der Jugendbildungsstätte ist durch einen fehlenden Lift an der hohen Außentreppe derzeit noch ausgeschlossen. Körperlich beeinträchtigte Jugendliche müssen bisher von Helfern immer hinauf- und hinuntergetragen werden. Daher ist ein Treppenlift an der hohen Außentreppe geplant, der es gehbeeinträchtigten Personen ermöglicht, eigenständig in den Garten und die Außenanlagen des AZ zu gelangen.

Eine weitere Herausforderung ist der Zugang zum neben dem AZ gelegenen Speisesaal des Klosters. Ohne eine Rampe können unsere jungen Gäste aktuell nicht selbständig in das erhöht gelegene Gebäude kommen – auch hier möchten wir durch eine Rampe einen uneingeschränkten Zugang für alle ermöglichen.

Vorteile durch uneingeschränkten AZ-Zugang

So profitieren gehbeeinträchtigte jungen Menschen von dem geplanten uneingeschränkten Zugang zum AZ, dem angrenzenden Speisesaal und dem pädagogischen Angebot im Garten der Jugendbildungsstätte:

  • eigenständige Teilhabe am Bildungs- und Freizeitprogramm
  • Erleben von Selbstwirksamkeit
  • Inklusivangebote für Schülerinnen und Schüler werden ermöglicht
  • unkomplizierte Partizipation am Bildungs- und Freizeitangebot
  • gesteigerte Lerneffekte und verbesserte Regenerationsmöglichkeiten
Gerhard Hueck, Rollstuhlfahrer
Jeder Schritt in Richtung Barrierefreiheit ist für mich ein Zeichen dafür, dass ich hier willkommen bin. Ihr drückt damit aus, dass ihr mich und meine Bedürfnisse im Blick habt.

Das Projekt im Überblick

Projekt: Benediktbeuern: Barrierefreies Kloster

Ziel: Abbau von Barrieren, die behinderte Menschen an einer vollständigen Teilhabe an der Gesellschaft hindern: Errichtung von einem Treppenlift und zwei Rampen am Aktionszentrum

Zielgruppe: Kinder, Jugendliche, (junge) Erwachsene – Menschen mit Beeinträchtigungen, die aufgrund körperlicher Einschränkungen bzw. einer Behinderung nicht gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können

Träger/Einrichtung: Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos, Kloster Benediktbeuern

Einzugsgebiet der Maßnahmen: vor allem Südbayern, im Bereich internationale Jugendarbeit weltweit

Zahl der betreuten jungen Menschen: im AZ ca. 14.000 insgesamt pro Jahr

Zeitraum: bis Ende 2024

Fördersumme: insgesamt 20.000 Euro für zwei Rampen im Arkadenhof; 20.000 Euro für Treppenlift Garten